INCI: Centella asiatica, Hydrocotyle asiatica
Unter den ca. 20 Arten der tropischen, niedrig wachsenden Stauden aus der Familie der Apiaceae (Doldengewächse) ist die Centella asiatica die bekannteste. Sie stammt aus Südostasien und wächst in den gesamten Tropen, bevorzugt an feuchten Standorten in nassen Uferbereichen von Seen und Teichen, aber auch Reisfeldern. Ihr Wuchs ist niedrig wachsend, typisch sind ihre langen, kriechenden Ausläufer. In der ayurvedischen Medizin zählt Centella asiatica zu den wichtigsten Heilpflanzen.

Kurzportrait von Centella
Herkunft: Südostasien, Afrika, Madagaskar
Verwendete Pflanzenteile: Kraut
Weitere Bezeichnungen: Gotu Cola, Tigergras, Asiatischer Wassernabel, Indian pennywort
- Familie: Apiaceae (Doldengewächse)
- Inhaltsstoffe: Triterpensaponine (sog. Asiaticoside), Alkaloide, Triterpensäuren (Asiatsäure, Madecasssäure, Madasiatsäure), ätherisches Öl (u. a. Caryophyllen, Cymen, Germacren, Pinen)
- Kosmetische Wirkung: mindert Narbenbildung, wundheilungsfördernd, antientzündlich, fördert die Collagenproduktion
Einsatz als Extrakt (gekauft auf Basis unterschiedlicher Lösungsmittel, je nach Handelsprodukt, oder selbst hergestellt), als Hydrolat
Kosmetische Wirkung
Wissenschaftlich belegt sind ihre antibakterielle und wundheilungsfördernde Wirkung; auch beugt Centella asiatica nachweislich Geschwüren vor und mindert die Narbenbildung. In einer klinischen Studie konnte zudem ihre Wirksamkeit gegen Venenschwäche nachgewiesen werden. In der Hautpflege wird Centella-Extrakt zur Pflege reifer Haut eingesetzt, da er die Neubildung peripherer Blutgefäße fördert und die hauteigene Collagenproduktion anregt. Auch ekzematische Haut profitiert von der heilenden Wirkung dieser Pflanze.
Verwendung
Es gibt viele Handelsprodukte auf dem Markt, die mit unterschiedlichen Lösungsmitteln arbeiten. Bei der Dosierung richten Sie sich optimal an die vom Anbieter empfohlene Einsatzkonzentration.
Daneben können Sie Centella frisch als Hydrolat destillierten oder selbst Extrakte auf Basis von Ethanol, Glycerin oder Pentylene Glycol herstellen. Geerntet wird das ganze Kraut während des ganzen Jahres. Wer kein frisches Kraut verfügbar hat, kann die getrocknete Pflanzendroge im Handel erhalten.

Die Pflanze lässt sich auch im Haus kultivieren. Optimal ist feuchter, humoser Boden, lichter Schatten und eine erhöhte Luftfeuchtigkeit; sie mag regelmäßiges Besprühen der Blätter. Trockenheit nimmt sie übel. Die Vermehrung erfolgt bevorzugt aus Ausläufern mit mindestens einem Knoten oder aus Samen, die sie nach der Blüte ausbildet und die man gut absammeln kann, sobald sie von selbst abzufallen beginnen. Die Temperaturen sollten nicht unter 10 °C fallen. Im Foto oben im Kurzportrait sehen Sie die kleinen, rosafarbenen Blüten, die geöffnet etwa einen Durchmesser von 5 mm aufweisen. Überwintern sollte die Pflanze kühl (ca. 15 °C), das Gießen wird entsprechend angepasst.
Herstellung des Hydrolats
Das blühende, frische Kraut wird fein zerschnitten und 1:1 destiliert. Das Hydrolat duftet sehr charakteristisch »grün« und erinnert an zerriebene Blätter und Möhren.
Herstellung eines wässrig-ethanolischen bzw. ethanolischen Extrakts
Das Kraut wird fein zerschnitten und mit einer Wasser-Ethanol-Mischung (50 Vol.-%) bzw. reinem Ethanol (96 Vol.-%) gemäß der hier beschriebenen Methoden extrahiert. Die Wahl des Auszugsmittels wird durch die Substanzen bestimmt, die bevorzugt extrahiert werden sollen. Reines Ethanol löst besonders effektiv Kaempferol, Quercetin und Luteolin, während eine Wasser-Ethanol-Mischung (50 Vol.-%) sich als ideales Lösungsmittel für die Extraktion von Gallussäure, Rutin und Catechin erweist [2].
Quellen
- Seevaratnam Vasantharuba, P. Banumathi, M.R. Premalatha, SP. Sundaram: Functional properties of Centella asiatica (L.): A review. In: International Journal of Pharmacy and Pharmaceutical Sciences, Vol 4, Suppl 5, 2012
- Siti Nuurul Huda Mohammad Azmin, Mohd Shukri Mat Nor: Chemical fingerprint of Centella Asiatica’s bioactive compounds in the ethanolic and aqueous extracts. In: Advances in Biomarker Sciences and Technology 2 (2020)
- Wiesława Bylka, Paulina Znajdek-Awiżeń, Elżbieta Studzińska-Sroka, Małgorzata Brzezińska: Centella asiatica in cosmetology. In: Dermatol Alergol. 2013 Feb; 30(1): 46–49.
