Kosmetik kommt uns im wörtlichen Sinne sehr nah, und ihre Verwendung berührt uns mit allen Sinnen: Wir RIECHEN sie, wir SPÜREN ihre Haptik und SEHEN ihre Textur. Die Entscheidung für kosmetische Produkte wird weniger mit dem Kopf, sondern eher mit dem Bauch getroffen, und sie ist eng mit unseren Wertvorstellungen verbunden: Naturkosmetik lebt aus unseren Interpretationen dessen, was wir als »natürlich« wahrnehmen. Sie ist für uns die Brücke zu einem Leben, das sich auf seine Wurzeln zurückbesinnt und die Versöhnung des Menschen mit der Natur, die er im modernen Leben verloren hat. Das alles macht uns beim Kauf von kosmetischen Produkten, aber auch bei der Suche nach DIY-Lösungen anfällig für Ideologien, Mythen und Fehlinformationen. Dagegen hilft nur eins: ECHTES WISSEN. Werden Sie zur Fachfrau und zum Fachmann. Auf diesem Weg möchte ich Sie begleiten – und Ihnen helfen, Pflegeprodukte herzustellen, die auf hohem Niveau ökologische, ethische und hautphysiologische Ansprüche erfüllen.
Natur und Chemie – Antagonisten?
Wenn Sie den Entschluss fassen, Ihre Haut- und Haarpflege in eigene Hände zu nehmen, werden Sie mit einer Vielzahl an Konzepten konfrontiert, die den Begriff »Naturkosmetik« teilweise völlig konträr interpretieren. Aus meiner Wahrnehmung resultieren diese divergierenden Ansätze vor allem aus der Unkenntnis naturwissenschaftlichen Grundlagenwissens. »Chemie« ist für viele Menschen offenbar das Gegenteil von »Natur«, mehr noch: Der Begriff »Chemie« ist bei den meisten Menschen, die ich kenne, ausgesprochen negativ besetzt. Hier sitzt der Fehler: Natur IST Chemie. Immer. Umgekehrt stimmt dies nicht zwingend: Chemie ist nicht immer Natur – das ist wahr.
Die Naturwissenschaft »Chemie« untersucht als Naturwissenschaft die Eigenschaften, die Zusammensetzung und die Umwandlung der Stoffe und ihrer Verbindungen. Wir nutzen diese Erkenntnisse seit Tausenden von Jahren – mit großem Erfolg! Bitte machen Sie sich bewusst: Sobald Sie Pflanzen extrahieren oder destillieren, Ihre Haare mit Pflanzenpulvern färben, ein Brot backen, Gemüse fermentieren, Seifen sieden, nutzen Sie u. a. natürliche chemische Prozesse. Gerade handgesiedete, »natürliche« Pflanzenölseifen sind ein hervorragendes Beispiel für ein Kosmetikprodukt, bei dem durch den chemischen Prozess der Verseifung halbsynthetische Moleküle entstehen, die es so in der Natur nicht gibt. Aus dieser Perspektive heraus öffnen sich neue Chancen für ein differenziertes, realistisches und echtes Verständnis von dem, was »Natur« und damit auch »Naturkosmetik« ist – und die Erkenntnis, dass Natur und Chemie sich nicht ausschließen, sondern eng mit einander verbunden sind.
Natur IST Chemie. Immer. Umgekehrt stimmt dies nicht zwingend.
Was macht ein sinnvolles HautpflegeProdukt aus?
Ob ein kosmetisches Produkt, das wir konzipieren oder herstellen, sinnvoll und wirksam ist, ergibt sich nicht alleine aus den Inhaltsstoffen. Sie können zum Beispiel eine Salbe aus bestem Bienenwachs und duftenden, selbst hergestellten Kräuterölen herstellen – sie wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht dauerhaft in Ihrer täglichen Hautpflege-Routine bewähren. Warum nicht? Weil Haut individuell ist und nur in seltenen Fällen eine reine Fettpflege ausreichend ist, um hautphysiologische Prozesse optimal zu fördern. Die Frage ist: Was können Sie mit diesen wertvollen, natürlichen Rohstoffen tun, damit sie ihr Potential ausspielen und zu einem effektiven, die hautphysiologische Prozesse unterstützenden Pflegeprodukt werden?
Genau da setzt echtes Wissen an. Auf ein Hautpflegeprodukt bezogen bedeutet dies: Sie benötigen hydratisierendes Wasser, um die natürliche Enzymaktivität in der Haut zu fördern – denn nur dann kann die Haut die Fettsäuren aus dem Pflanzenöl spalten und in hauteigene Strukturen einbauen. Sie benötigen hautphysiologische Stoffe, die dieses Wasser an die Haut binden, damit es nicht schnell abdunstet und hauteigenes Wasser mit sich reißt. Sie benötigen Substanzen, die die mikrobielle Integrität des Endprodukts garantieren, ohne die hauteigene Mikroflora zu beeinflussen. Welche geeignet sind, wie hoch sie dosiert werden, ob es Wechselwirkungen geben könnte, die unerwünscht sind – all dies sind Aspekte, die vor einer Realisierung der Formulierung geklärt werden müssen – und sie haben sehr, sehr viel mit kosmetischer Chemie zu tun.
Auch die Ansprüche an die Haptik und das Auftragsverhalten gerührter Kosmetik sind heute andere als noch vor einigen Jahren. Statt schwerer, salbenartiger Cremes mit hohen Emulgator- oder Wachsanteilen wünschen sich viele Anwender/innen haptisch leichte Formulierungen mit einem eleganten, weichen Auftragsverhalten. Die Frage ist: Wie gestaltet man die Konsistenz und Textur eines Kosmetikprodukts so, dass es angenehm anzuwenden ist? Hier setzen neben der Auswahl der Rohstoffe optimale Herstellungsverfahren an – mit »Schütteln im Glas«, wie früher von der Hobbythek® praktiziert, oder schwachen, batteriebetriebenen Minimixern bleibt dieses Ziel eine unerfüllte Vision. Wer verstanden hat, dass eine im Glas geschüttelte oder mit schwachen Scherkräften hergestellte Creme zur Stabilisierung viel mehr Emulgator benötigt als eine mit hohen Scherkräften hergestellte, wird nachvollziehen können, warum sie auch hautphysiologisch nicht optimal ist. Wie Sie sehen, begleitet uns hier eine zweite Naturwissenschaft: Physik.
Die Säulen meines Konzepts
Das Olionatura-Konzept fusst auf verschiedenen Säulen: Sinnvoll ausgewählte, pflanzenbasierte Rohstoffe, das Wissen um hautphysiologische Prozesse, die Kenntnis effektiver Herstellungsverfahren bieten die Basis für herausragende Pflegeprodukte. In meinen Formulierungen nutze ich primär hautphysiologisch wirksame Fettstoffe aus Pflanzenölen und -buttern, gezielt ausgewählte pflanzliche Extrakte und Wirkstoffe und verarbeite sie mit professionellen Herstellungsverfahren zu eleganten Texturen, die pflegen und verwöhnen. Jeder Rohstoff wirkt, interagiert mit der Haut, kann Prozesse fördern oder sie hemmen. Das ist meine Vorstellung einer sinnvollen, wirksamen, modernen Naturkosmetik: Sie bewegt sich in einem fruchtbaren Spannungsfeld zwischen bewusst natürlichen Rohstoffen, gut erforschten High-Tec-Wirkstoffen sowie einer sorgfältig geplanten Auswahl nativer pflanzlicher Öle nach gewünschten Wirkungsspektren. Nicht der einzelne Wirkstoff steht im Zentrum des Interesses, sondern das Zusammenspiel aller Komponenten in einer Gesamtrezeptur. Das Ergebnis sind Pflegeprodukte, die wirken: Handwerklich auf hohem Niveau konzipierte und hergestellte Naturkosmetik schlägt jedes konventionelle Handelsprodukt.
Fundiertes Hintergrundwissen ermöglicht übrigens nicht nur die Konzeption wirksamer Pflegeprodukte, es unterstützt uns auch dabei, die ewig neuen »sensationellen Entdeckungen« der Kosmetikindustrie mit angemessener Distanz zu betrachten. Nur sehr wenige der jährlich auf den Markt geworfenen neuen Produkte sind echte Innovationen oder leisten mehr als die bewährten Rohstoffe, mit denen wir bereits erfolgreich arbeiten. Sie zu erkennen erfordert fachliches Hintergrundwissen und praktische Erfahrung. Genau diese Kompetenzen möchte ich meinen Leserinnen und Lesern sowie meinen Seminarteilnehmer*innen vermitteln.
Nicht der einzelne Wirkstoff steht im Zentrum des Interesses, sondern das Zusammenspiel aller Komponenten in einer Gesamtrezeptur.
Ich lade Sie herzlich ein …
… Olionatura.de zu erkunden und sich die Informationen zu nehmen, die Ihren persönlichen Weg zu Ihrer selbst hergestellten Naturkosmetik sinnvoll begleiten. Meine eigene Rührbiographie ist ein vergleichbarer Weg des Lernens. Lesen Sie, schauen Sie Videos, nutzen Sie die Onlinerechner und stellen Sie wunderbare naturkosmetische Produkte her, die perfekt zu Ihrer Haut passen!
Sie haben das Bedürfnis, »Danke« zu sagen? Ich freue mich sehr darüber! Schreiben Sie mir über Ihre Erfolge, verlinken Sie auf Olionatura.de oder erzählen Sie anderen von gelungenen Formulierungen, hilfreichen Online-Tools und Beiträgen, die Ihnen guten Rat gegeben haben. Das ist das schönste »Dankeschön« – und die größte Motivation für mich, Olionatura weiterzuentwickeln!