Wasserbindender Wirkstoff

Sorbitol

Sorbit

INCI: Sorbitol

Sorbit ist ein 6-wertiger Zuckeralkohol und kommt in der Natur z. B. in der Eberesche vor, die ihm auch seinen Namen gab (deutsch »Vogelbeerbaum«, lateinisch »Sorbus aucuparia«), ist aber auch in vielen Obstsorten enthalten. Industriell wird er heute in der Regel aus Mais gewonnen. Es wird im Handel als 70%ige wässrige Lösung oder als reines, weißes, geruchloses Pulver angeboten, das sich sehr gut in Wasser löst und hitzestabil ist.

Sorbitol

Kurzportrait von Sorbitol

Herkunft: pflanzlich

Pulver | Flüssigkeit

Dosierung: 2–10 %

  • CAS-Nr. 50-70-4
  • Funktion und kosmetischer Einsatz: Feuchthaltemittel und feuchtigkeitsbindender Wirkstoff in Pflegeemulsionen und (seltener) Haarpflegeprodukten, als irritationsmildernde Substanz in Reinigungspräparaten für Haut und Haar.
  • Verarbeitung: In der erwärmten Wasserphase lösen (stabil bis ca. 80 °C)

Löslichkeit: Wasserlöslich

pH-Wert (182 g/l, H₂O, 25 °C): 
5–7

Haltbarkeit (bei Raumtemperatur, dunkel und gut verschlossen gelagert): 36 Monate

Wirkung und kosmetischer Einsatz

In Kosmetika dient Sorbit primär als Feuchthaltemittel (ähnlich wie Glycerin, mit dem es chemisch verwandt ist) und Moisturizer, ist im Vergleich jedoch weniger effektiv, wie die untere Tabelle zeigt. Daher wird Sorbit in der Regel in Kombination mit anderen feuchtigkeitsbindenden Substanzen (Harnstoff, Natriumlaktat, Sodium PCA und/oder Hyaluronsäure) verarbeitet. In Formulierungen wird es gerne mit Glycerin kombiniert, um dieses niedriger dosieren zu können und auf diese Weise eine unangenehm klebrige Haptik im Endprodukt zu mindern.

SubstanzHygroskopie
(Wasser in mg pro 100 g)
Wasserbindekapazität
(Wasser in mg pro 100 g)
Sorbit121
Glycerin2540
Sodium PCA4460
Natriumlaktat5684
Quelle: James L. Leyden/Anthony V. Rawlings: Skin Moisturization.
New York/Basel: Marcel Dekker, Inc., 2002, S. 249

Daneben mildert Sorbit – analog zu Glycerin – die austrocknende Wirkung von tensidischen Formulierungen. In hohen Dosierungen wirkt Sorbit antibakteriell, da es die Wasseraktivität mindert und Mikroorganismen die Lebensgrundlage entzieht. Diese Eigenschaft ist in den üblichen kosmetischen Einsatzkonzentrationen jedoch unzureichend, sodass in jedem Fall wie üblich konserviert werden muss.

Verarbeitung von Sorbit

Lösen Sie das Pulver in der Wasserphase auf. Da Sorbit hitzeverträglich ist, muss diese nicht zwingend auf Handwärme abgekühlt sein.

Einsatzkonzentration

In Emulsionen wird Sorbit in der Regel mit 2–5 % eingesetzt. In Reinigungsprodukten haben sich, vergleichbar Glycerin, 5–10 % bewährt.

Autorenbild © Heike Käser | Olionatura®