Die vegane Alternative zu Bienenwachs

Beerenwachs (Rhus Verniciflua (Peel) Cera

Beerenwachs

INCI: Rhus Verniciflua (Peel) Cera

Als rein pflanzliches Produkt wird Beerenwachs aus der Fruchtschale des zu den Sumachgewächsen (Anarcadiaceae) zählenden Lacksumachs Rhus Verniciflua (englisch Lacquer Tree oder Varnish Tree) gewonnen, aus dessen aus dem Stamm gewonnenen Milch der bekannte Japan- oder Chinalack produziert wird. Die Beeren werden in Kesseln gekocht; anschließend kann die fettige Rohmasse abgeschöpft und schonend filtiert werden. Beerenwachs enthält primär gesättigte Triglyceride wie Palmitin- und Stearinsäure. Es ist eine spezifische, langkettige C21-Fettsäure – die Japansäure (Heneicosandisäure) – die Beerenwachs den wachsartigen Charakter verleiht. Tatsächlich ist Beerenwachs aus chemischer Sicht kein Wachs, es ist ein Pflanzenfett.

Beerenwachs (Rhus Verniciflua (Peel) Cera

Kurzportrait von Beerenwachs

Herkunft: pflanzlich | vegan

Weiße bis gelbliche Pastillen

Dosierung: 0,5–20 %

  • CAS-Nr. 225234-38-8
  • Inhaltsstoffe: 90 % Glycerolester von C16- bis C18-Fettsäuren, 2–5 % Glycerolester von C20- bis C22-Dicarbonsäuren (Japonsäuren), 5 % freie Fettsäuren und Alkohole
  • Funktion und kosmetischer Einsatz: Konsistenzgeber und Koemulgator, in Emulsionen, Salben, dekorativer Kosmetik, Body Melts, Solid Perfume
  • Verarbeitung: In der Fettphase aufschmelzen

Schmelzbereich: 48–54 °C

Jodzahl: 30
Verseifungszahl: 180–200

Haltbarkeit (kühl, dunkel und gut verschlossen gelagert): 24 Monate

Wirkung und kosmetischer Einsatz

Sein spezifisches Schmelzverhalten (ein großer Teil des Wachses schmilzt bereits bei ca. 30 °C) und die fehlende Kristallinität prädestinieren Beerenwachs als konsistenzgebende Fettkomponente in O/W-Emulsionen, die ihnen eine sahnige Textur verleiht. Daneben überzeugt es als rückfettende und strukturierende Komponente in Lippenpflegestiften und Oleogelen sowie in der dekorativen Kosmetik, dort vor allem in Lip- und Eyelinern und Lippenstiften. Charakteristisch ist seine halbtransparente, gelartige Struktur, wenn es in Rizinusöl aufgeschmolzen wird.

Durch seinen Schmelzpunkt von durchschnittlich 51 °C ist Beerenwachs weicher als Bienenwachs (Schmelzpunkt ca. 61–65° C). Je nach Rezeptur muss der niedrigere Schmelzpunkt berücksichtigt und mit höher schmelzenden Wachsen ausgeglichen werden. Dennoch fungiert es, wie sein Pendant, das Japanwachs, in vielen Produkten als Bienenwachsersatz.

In Lipgloss ist Beerenwachs eine hervorragende, geschmeidige und nichtklebende Komponente zur Regulation der Konsistenz, das eine angenehm gelartige, halbtransparente Produktmatrix erzeugt (vor allem in Rizinusöl bzw. in Mischungen mit diesem Öl ausgeprägt).

In Emulsionen zeigt Beerenwachs eine sehr angenehme Haptik und wirkt deutlich weniger filmbildend als Bienenwachs.

Verarbeitung von Beerenwachs

Beerenwachs wird wie andere Wachse in der Fettphase aufgeschmolzen.

Dosierung

Dosieren Sie Beerenwachs in wasserbetonten O/W-Emulsionen in der Regel nicht höher als 1 %, wenn sie andere Konsistenzgeber (insbesondere Fettalkohole oder Stearate) verwenden. In W/O-Emulsionen mit hohem Lipidanteil kann es deutlich höher (bis zu 5 %) dosiert werden. In Oleogelen reichen ca. 4–5 % für eine angenehme Konsistenz.

Autorenbild © Heike Käser | Olionatura®