Avellananüsse, aus denen Avellananussöl gepresst wird

Avellanaöl

Das milde Öl für gereizte und sensible Haut

INCI: Gevuina Avellana Molina Seed Oil

Botanisch gesehen gehört Gevuina avellana zu den Silberbaumgewächsen und damit zur gleichen Familie wie die Macadamianuss, die auch als »australische Haselnuss« bezeichnet wird. Die Samen beinhalten hohe Anteile an Proteinen und bis zu knapp 50 % Öl, das üblicherweise durch Pressung gewonnen wird: Vor dem Pressen werden die Nüsse geschält, gemahlen und erhitzt; gewonnen wird Öl und eine Nusspaste, die noch einen relativ hohen Restgehalt an Öl aufweist. Aus diesem Grund werden daneben alternative Extraktionsmethoden mit Enzymen eingesetzt, die die Ausbeute erhöhen und die Qualität des Avellanaöls verbessern sollen.

Gevuina Avellana Molina Seed Oil

  • Basisöl | Ölgruppe B-1
  • Jodzahl: 87
  • Typ: nicht trocknend
  • Spreitwert nach Olionatura®: mittelspreitend
  • Zusammensetzung: Ölsäure (ca. 29–39 %), Palmitoleinsäure (ca. 23 %), Linolsäure (ca. 6–9 %), Eicosansäure (ca. 9 %). Tocopherole (ca. 26 mg/100 g, vor allem α-Tocotrienol)
  • Unverseifbares: 0,4–1,3 %
  • Haltbarkeit (nach Anbruch des Gebindes): ca. 9 Monate
  • Kosmetischer Einsatz: Gutes Basisöl bei trockener, gereizter und reifer Haut. Für intensiv pflegende Haut- und After-Sun-Produkte.

Artikelbild: © Leo Ridano | Adobe Stock

Inhaltsstoffe von Avellanaöl

Das helle Öl aus der chilenischen Haselnuss weist einen zarten, leicht »erdigen» Geruch auf und ist in seinem Fettsäurespektrum vollkommen anders als das europäische Haselnussöl, wie Sie unten im Vergleich beider Diagramme sehen können. Besonders herausragend ist sein hoher Gehalt an Palmitoleinsäure, der es für sensible und reife Haut prädestiniert. Durch seinen hohen Gehalt an α-Tocotrienol ist Avellanaöl oxidativ stabil und kann sehr gut in kosmetischen Tages-Präparaten eingearbeitet werden.

Fettsäurespektrum von Avellanaöl
Fettsäurespektrum von Avellanaöl
(Gevuina Avellana Molina Seed Oil)
Fettsäurespektrum von Haselnussöl
Fettsäurespektrum von Haselnussöl
(Corylus Avellana Seed Oil)
FettsäureBertoli (1998)¹Aitzetmüller (2004)²
Palmitoleinsäure22,724,2
Palmitinsäure1,91,6
Stearinsäure0,50,5
Ölsäure39,4 (Δ9c)29,3 (Δ9c)
Linolsäure5,68,8
Linolensäure0,10,2
Quelle: ¹ und ² Datenbank SOFA (Seed Oil Fatty Acids)
der BfEL Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel)

Kosmetischer Einsatz von Avellanaöl

Avellanaöl ist ausgesprochen verträglich auch bei gereizter oder neurodermitischer Haut. Ihm wird ein gewisser Lichtschutzfaktor zugeschrieben; es absorbiert offenbar kurzwellige UV-Strahlung und lässt nur bräunende Strahlen passieren¹. Ein Mann schilderte mir in einem Mail sehr positive Erfahrungen mit diesem Öl, er selbst habe »mit Avellanaöl und Sonnenschutz bisher gute Erfahrungen gemacht«, selbst einen mehrstündigen Aufenhalt im Garten habe seine Haut ohne Rötungen überstanden.
Avellanaöl zieht sehr schnell ein und hinterlässt ein weiches Hautgefühl. Da sein Linolsäuregehalt gering ist, bietet sich in nächtlichen Pflegepräparaten eine Kombination z. B. mit Hanföl oder anderen Ölen an, die Linol- und Linolensäuren mitbringen, z. B. Johannisbeersamen-, Wildrosen- und Nachtkerzenöl. In reinen Sonnenschutz-Formulierungen würde ich Avellanaöl trotz der oben geschilderten positiven Erfahrung eines Lesers nicht einsetzen. Für diesen Zweck haben wir oxidativ extrem stabile Öle ohne ungesättigte Fettsäuren.

Quellen

  1. R. I. Santamaria, C. Soto, M. E. Zúñinga, R. Chamy, A. López-Munguía: Enzymatic Extraction of Oil from Gevuina avellana, the Chilean Hazelnut. Journal of the American Oil Chemists‘ Society, Vol. 80, 1 (2003)

Bildrechte Artikelbild: © Roger Culos

Ein kostenfreier Service von Olionatura® | © Heike Käser 2007–2024